Chiropraktik

Chiropraktik bei Hund und Pferd

Wussten Sie, dass sich bei Hund und Pferd im Verlauf der Wirbelsäule an die 200 Gelenke finden, und dass jedes einzelne dieser Gelenke in seinem physiologischen Spielraum frei beweglich sein sollte? Der Chiropraktiker spricht von Blockade, wenn die Beweglichkeit eines Gelenks eingeschränkt ist.

 

Ursachen für das Auftreten von Blockaden können sein: ein großes oder mehrere kleine Traumen, das Vorhandensein von Toxinen oder von Stress. Oft sind es mehrere Faktoren, die sich summieren, wie häufiges Ausrutschen auf glatten Böden, schlecht sitzendes Geschirr beim Hund, schlecht passender Sattel beim Pferd, ungeeignete Reitweise, Überlastung beim Jungtier....

Zumeist ist der Körper selbst imstande, wieder ins Gleichgewicht zu kommen - sobald die Blockade aber zu massiv ist, reichen die Selbstheilungskräfte nicht mehr aus: das Tier zeigt Schmerzen, Bewegungsunlust, Auffälligkeiten im Gangbild oder Veränderungen im Verhalten.

 

Als Chiropraktikerin kann ich mittels eines sehr schnellen Stoßes ("Adjustment" genannt), genau am richtigen Knochenpunkt angesetzt, in der vom Gelenk vorgegebenen Richtung, die Beweglichkeit wieder herstellen. Dafür sind genaue anatomische Kenntnisse nötig - damit erklärt sich, warum in Österreich Chiropraktik bei Tieren nur vom speziell ausgebildeten Tierarzt ausgeübt werden darf. Bei der chiropraktischen Behandlung werden alle Gelenke miteinbezogen: Gelenke der Wirbelsäule und der Extremitäten, das Kiefergelenk und die Rippengelenke. 

 

Damit haben wir einen direkten Einfluss auf das Nervensystem: benachbarte Wirbel bilden das sogenannte Zwischenwirbelloch (Foramen intervertebrale), durch welches der jeweilige Intersegmentalnerv das Rückenmark verlässt, um sich in verschiedene Äste aufzuteilen, die Haut, Muskulatur und Eingeweide versorgen. Bei einer Blockade ist die Austrittsöffnung des Nervs durch einen Lymphstau oder durch verkrampfte Muskulatur verkleinert. Dadurch wird der Nerv in seiner Funktionalität beeinträchtigt. In Studien konnte gezeigt werden, dass ein Nerv nach Lösen einer Blockade innerhalb kürzester Zeit wieder voll funktionsfähig ist.

 

Im Anschluss an die Behandlung sind Sie angehalten, mit Ihrem Tier spazieren zu gehen - dabei wird sozusagen das "alte Muster" überschrieben, und der Körper lernt, dass alle Gelenke wieder frei beweglich sind. Bei manchen Tieren tritt in den Tagen nach der Behandlung eine Art Muskelkater auf, der sich in einem klammen Gangbild äußern kann.

 

Das Behandlungsschema stimme ich individuell auf den jeweiligen Patienten ab: beim Pferd behandle ich meist zwei- bis dreimal im Abstand von ca. vier Wochen, wobei chronische Probleme oft einer längeren Heilungsdauer bedürfen als akut aufgetretene.

Wichtig ist natürlich auch, alle krankmachenden Faktoren bestmöglich auszuschließen. Beim Pferd bedeutet das, einen schlecht sitzenden Sattel anpassen zu lassen, auf einen guten Beschlag und eine angemessene Reitweise zu achten und die Zähne regelmäßig korrigieren zu lassen usw.. Beim Hund heißt das, das Geschirr anzupassen, die Gefahr des Ausrutschens möglichst zu minimieren, im Training den jeweiligen körperlichen Zustand zu berücksichtigen usw..

 

Für einen optimalen Heilungserfolg ist auch Ihre Mitarbeit gefragt: ich erstelle einen auf die Bedürfnisse Ihres Tieres abgestimmten Gymnastikplan zur Stärkung wichtiger Muskelgruppen. Es sind einfache Übungen, die Sie mehr oder weniger spielerisch durchführen können.